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 Nachrichten > Unterricht > V. Fake News und Verschwörungstheorien > 3.) Fake News: Was wir tun können, um nicht auf unsere eigenen Vorurteile hereinzufallen (45 - 90 Min. bzw. 1 - 2 x 45 Min.)

Dem Thema Fake News widmet sich diese Unterrichtseinheit noch einmal aus einer anderen Perspektive: Wie unsere eigenen Vorurteile uns anfällig für Fake News machen.

Zu Beginn des Unterrichts schaut sich die Klasse gemeinsam das Video „Erkennst du Fake News?“ an. In dem Video erläutert die YouTuberin und Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim auf spannende Weise aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema Fake News: Jeder Mensch sei bei seiner Wahrnehmung von Vorurteilen und Voreingenommenheiten – „Bias“ – beeinflusst. Das führe dazu, dass jede/r von uns dazu neigen würde, Fake News zu glauben, solange sie in unser Weltbild passen. Anhand von Beispielen zeigt sie, wie Menschen aller politischen Spektren und besonders auch rational orientierte Menschen anfällig dafür seien. Die Ergebnisse der Forschung sollten uns Demut lehren, denn egal welche politische Haltung man habe: „Wir sind alle gleich doof!“

Im Anschluss kann in der Klasse ein Dialog als Unterrichtsgespräch zu diesem Thema durchgeführt und der Frage nachgegangen werden, wie wir uns davor wappnen können, bei Fake News nicht auf unsere eigenen Vorurteile hereinzufallen.

Der Dialog wird im Stuhlkreis mit einem Redestein geführt, d.h. nur die Person spricht, die den Redestein in der Hand hält. Anschließend legt sie ihn wieder in die Mitte zurück, so dass eine andere Person ihn dort nehmen und sprechen kann. Dies verlangsamt das Gespräch und es entsteht mehr Raum für achtsames Zuhören und konzentriertes Nachdenken. Um eine dialogische und respektvolle Kommunikation zu unterstützen, können drei zentrale Gesprächsregeln für den Dialog (Vorlage „Dialog-Regeln“) für alle sichtbar ausgelegt werden. Die Lehrkraft sollte hierbei die Regeln verlesen und kurz erläutern, auf was es in einem Dialog ankommt: Aufmerksam zuhören, den anderen verstehen wollen und nicht bewerten, miteinander und nicht gegeneinander sprechen, von den eigenen Erfahrungen ausgehen und respektvoll miteinander umgehen. Die Form des Gesprächs bietet einen geschützten Raum, in dem die Schülerinnen und Schüler auf persönliche Erfahrungen mit ihren eigenen „Bias“ eingehen und gemeinsam reflektieren können.

Folgende Fragen können das Gespräch anregen:

  • Wie schätzt ihr euch selbst ein: Könntet ihr auch auf Fake News hereinfallen, wenn eure eigenen Vorurteile oder „Bias“ angesprochen werden?
  • Habt ihr schon solche Erfahrungen gemacht? Wie sahen die aus?
  • Laut Video können wir unsere Bias nicht loswerden: Was können wir trotzdem tun? Was könnte helfen, um nicht selbst auf Fake News hereinzufallen?
  • Mai Thi Nguyen-Kim spricht am Ende des Videos von Demut: Was könnte sie damit gemeint haben?