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Unterrichtsideen

III. Öffentlichkeit und die Macht der Medien: Nachrichten in der Demokratie

In Demokratien haben Medien eine besondere Bedeutung. Sie haben die Aufgabe, die Öffentlichkeit über wichtige Ereignisse zu informieren und an der Meinungs- und Willensbildung der Bevölkerung mitzuwirken. Medien können Machmissbrauch aufdecken und auf diese Weise Regierungen kontrollieren. Diese Kontrollfunktion der Medien wurde bereits von den Denkern der Aufklärung formuliert, als sie sich über die Grundprinzipien des demokratischen Rechtsstaates Gedanken machten. Sein wichtigstes Kriterium wurde in der Gewaltenteilung gesehen: Gesetzgebung (Legislative), Vollzugsgewalt (Exekutive) und Rechtsprechung (Judikative) sollten getrennt und auf verschiedene Staatsorgane verteilt sein. Schon damals wurde die Presse in diesem Zusammenhang als „vierte Gewalt“ bezeichnet, da auch sie auf ihre Weise Macht ausübte. Seitdem hat die Macht der Medien zugenommen, neben die Presse sind Radio und Fernsehen getreten. Als sogenannte „Gatekeeper“ konnten sie in weiten Teilen darüber entscheiden, was an die Öffentlichkeit gelangt und was nicht. Diese Macht der traditionellen Massenmedien ist durch die Entwicklung des Internet und der sozialen Medien untergraben worden. Blogger, Influencer, Aktivisten oder Privatpersonen können mit Hilfe der sozialen Medien eigene Themen setzen und finden nicht selten ein Massenpublikum. Oft bleibt den herkömmlichen Massenmedien keine andere Wahl, als ihrerseits diese Themen aufzugreifen und weiterzuverbreiten. Manche meinen daher, dass neben die „vierte Gewalt“ der Massenmedien die „fünfte Gewalt“ der Akteure in den sozialen Medien getreten sei.

Die hier vorgeschlagenen Unterrichtsideen greifen die Bedeutung der Nachrichtenmedien für demokratische Gesellschaften auf. Zentrale Aufgaben und Funktionen der Medien werden vermittelt und der Zusammenhang von Demokratie, Öffentlichkeit und Medien beleuchtet. Anhand eines anschaulichen Beispiels wird untersucht, wie die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien durch neue Akteure der sozialen Medien geschwächt wird und sich das Verhältnis von Medien und Öffentlichkeit dadurch verändert.

Kompetenzerwerb im Überblick

An der Gesellschaft aktiv teilhaben
Als selbstbestimmter Bürger aktiv an der Gesellschaft teilhaben

Medien analysieren und bewerten
Interessengeleitete Setzung, Verbreitung und Dominanz von Themen in digitalen Umgebungen erkennen und beurteilen

Medien in der digitalen Welt verstehen und reflektieren
Vielfalt der digitalen Medienlandschaft kennen
Die Bedeutung von digitalen Medien für die politische Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen und nutzen

Hinweis: Nähere Informationen zu den Kompetenzbereichen und dem Unterrichtsmaterial finden Sie in der „Didaktischen Landkarte“ im Bereich „Didaktik“.

Unterrichtsvorschläge

  • 1.) Nachrichten und Demokratie (45 - 90 Min. bzw. 1 - 2 x 45 Min.)

    Nachrichtenmedien haben in einer demokratischen Gesellschaft wichtige Aufgaben und Funktionen. Sie haben die Aufgabe, die Öffentlichkeit zu informieren und an der Meinungsbildung der Bevölkerung mitzuwirken. Sie informieren, kritisieren und kontrollieren – setzen aber auch eigene Themen und beeinflussen die öffentliche Meinung. Diese Möglichkeiten der Medien werden durch Artikel 5 des Grundgesetzes gesichert, der die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung garantiert.

    Zur allgemeinen Einführung in das Thema schaut sich die Klasse zunächst das Video „Meinungsfreiheit einfach erklärt“ an. In dem Video werden die Grundlagen der Meinungs- und Pressefreiheit kurz erklärt und anhand zeitgeschichtlicher Beispiele erläutert.

    Dem Zusammenhang von Medien, Öffentlichkeit und Demokratie wird anschließend gemeinsam in der Klasse anhand von zwei Schaubildern nachgegangen. Mit Hilfe der Vorlage werden von der Lehrkraft zentrale Funktionen der Nachrichtenmedien in der Demokratie erläutert:

    • Informationsfunktion
    • Meinungsbildungsfunktion
    • Kritik- und Kontrollfunktion

    Anschließend kann eine Talkrunde zu der Frage, ob und inwiefern die heutigen Nachrichtenmedien diese Funktionen erfüllen, durchgeführt werden. Für die Talkrunde können fünf Schülerinnen und Schüler der Klasse ausgewählt werden, die wie in einer Talkshow an einem gemeinsamen Tisch sitzen und zunächst nacheinander ein kurzes Statement zu dieser Frage abgeben. Eine weitere Schülerin oder ein weiterer Schüler kann als Moderator/-in bestimmt werden und leitet die sich anschließende Diskussion der Talkgäste. Nach einer ersten Diskussionsrunde in der Talkrunde werden von der Moderatorin/dem Moderator die anderen Schülerinnen und Schüler der Klasse in die Diskussion einbezogen: Die „Zuschauer“ können nun Nachfragen an die Talkgäste stellen oder eigene Statements zum Thema abgeben.

  • 2.) Wie Internet und soziale Medien die Rolle der Massenmedien verändern (135 Min. bzw. 3 x 45 Min.)

    Medien haben in einer Demokratie die Aufgabe, Regierungen zu kontrollieren und Missstände aufzudecken. Bisher haben Massenmedien wie TV, Radio und Zeitungen diese Aufgabe übernommen und darüber entscheiden können, welche Nachrichten in die Öffentlichkeit gelangen und welche nicht. Die Entwicklung des Internet hat jedoch dazu geführt, dass mittlerweile auch Privatpersonen mit Hilfe von sozialen Medien und Blogs Informationen in die Öffentlichkeit bringen können. Die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien wird dadurch geschwächt. Neue Akteure veröffentlichen Nachrichten, unabhängig davon, ob diese den Auswahl- und Qualitätskriterien der Massenmedien entsprechen. Manche sprechen gar von einer „fünften Gewalt“, die neben Exekutive, Legislative, Justiz und Massenmedien tritt.

    Wie das Internet das Verhältnis von Medien und Öffentlichkeit verändert, können die Schülerinnen und Schüler anhand eines konkreten Falls nachgehen: Der Influencer Rezo konnte mit einem Video zur CDU starken Einfluss auf die Öffentlichkeit ausüben und Themen an den Gatekeepern der Massenmedien vorbei in der politischen Debatte setzen. Vor dem Hintergrund dieses Falles arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Vierergruppen heraus,

    • was der Begriff der „fünften Gewalt“ in diesem Kontext bedeutet,
    • wie das Zusammenspiel von Influencer und Massenmedien am Beispiel dieses Falles verläuft,
    • was dies für die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien bedeutet und
    • wie die neuen Einflussmöglichkeiten der Influencer und Blogger hinsichtlich des Zusammenhangs von Öffentlichkeit und Demokratie zu bewerten sind.

    Die Erarbeitung dieser Punkte kann in den Gruppen in Form von Platzdeckchen vorgenommen werden. Anschließend werden die Plakate mit den Platzdeckchen im Plenum verglichen und diskutiert.

    Optional kann den Schülerinnen und Schülern anschließend eine vertiefende Hausaufgabe aufgegeben werden: Im Unterricht haben sie gerade erfahren, wie Internet und soziale Medien in demokratischen Gesellschaften die Macht der Massenmedien einschränken und zu einer Vervielfältigung meinungsbildender Medienangebote führen. Diese Situation gilt es nun mit der Entwicklung in totalitären Staaten zu vergleichen: Welche Veränderungen haben hier Internet und soziale Medien hervorgebracht: Dienen in totalitären Staaten die sozialen Medien einer Öffnung und Vervielfältigung des meinungsbildenden Medienangebotes? Oder bieten digitale Medien diktatorischen Regimes nicht umgekehrt die Möglichkeit, das mediale Angebot zu kontrollieren und einzuschränken? Welche Rolle digitale Medien und das Internet in totalitären Staaten im Vergleich zu demokratischen Gesellschaften spielen, kann Gegenstandes eines Referates sein.

  • 1.) Nachrichten und Demokratie (45 - 90 Min. bzw. 1 - 2 x 45 Min.)

    Nachrichtenmedien haben in einer demokratischen Gesellschaft wichtige Aufgaben und Funktionen. Sie haben die Aufgabe, die Öffentlichkeit zu informieren und an der Meinungsbildung der Bevölkerung mitzuwirken. Sie informieren, kritisieren und kontrollieren – setzen aber auch eigene Themen und beeinflussen die öffentliche Meinung. Diese Möglichkeiten der Medien werden durch Artikel 5 des Grundgesetzes gesichert, der die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung garantiert.

    Zur allgemeinen Einführung in das Thema schaut sich die Klasse zunächst das Video „Meinungsfreiheit einfach erklärt“ an. In dem Video werden die Grundlagen der Meinungs- und Pressefreiheit kurz erklärt und anhand zeitgeschichtlicher Beispiele erläutert.

    Dem Zusammenhang von Medien, Öffentlichkeit und Demokratie wird anschließend gemeinsam in der Klasse anhand von zwei Schaubildern nachgegangen. Mit Hilfe der Vorlage werden von der Lehrkraft zentrale Funktionen der Nachrichtenmedien in der Demokratie erläutert:

    • Informationsfunktion
    • Meinungsbildungsfunktion
    • Kritik- und Kontrollfunktion

    Anschließend kann eine Talkrunde zu der Frage, ob und inwiefern die heutigen Nachrichtenmedien diese Funktionen erfüllen, durchgeführt werden. Für die Talkrunde können fünf Schülerinnen und Schüler der Klasse ausgewählt werden, die wie in einer Talkshow an einem gemeinsamen Tisch sitzen und zunächst nacheinander ein kurzes Statement zu dieser Frage abgeben. Eine weitere Schülerin oder ein weiterer Schüler kann als Moderator/-in bestimmt werden und leitet die sich anschließende Diskussion der Talkgäste. Nach einer ersten Diskussionsrunde in der Talkrunde werden von der Moderatorin/dem Moderator die anderen Schülerinnen und Schüler der Klasse in die Diskussion einbezogen: Die „Zuschauer“ können nun Nachfragen an die Talkgäste stellen oder eigene Statements zum Thema abgeben.

  • 2.) Wie Internet und soziale Medien die Rolle der Massenmedien verändern (135 Min. bzw. 3 x 45 Min.)

    Medien haben in einer Demokratie die Aufgabe, Regierungen zu kontrollieren und Missstände aufzudecken. Bisher haben Massenmedien wie TV, Radio und Zeitungen diese Aufgabe übernommen und darüber entscheiden können, welche Nachrichten in die Öffentlichkeit gelangen und welche nicht. Die Entwicklung des Internet hat jedoch dazu geführt, dass mittlerweile auch Privatpersonen mit Hilfe von sozialen Medien und Blogs Informationen in die Öffentlichkeit bringen können. Die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien wird dadurch geschwächt. Neue Akteure veröffentlichen Nachrichten, unabhängig davon, ob diese den Auswahl- und Qualitätskriterien der Massenmedien entsprechen. Manche sprechen gar von einer „fünften Gewalt“, die neben Exekutive, Legislative, Justiz und Massenmedien tritt.

    Wie das Internet das Verhältnis von Medien und Öffentlichkeit verändert, können die Schülerinnen und Schüler anhand eines konkreten Falls nachgehen: Der Influencer Rezo konnte mit einem Video zur CDU starken Einfluss auf die Öffentlichkeit ausüben und Themen an den Gatekeepern der Massenmedien vorbei in der politischen Debatte setzen. Vor dem Hintergrund dieses Falles arbeiten die Schülerinnen und Schüler in Vierergruppen heraus,

    • was der Begriff der „fünften Gewalt“ in diesem Kontext bedeutet,
    • wie das Zusammenspiel von Influencer und Massenmedien am Beispiel dieses Falles verläuft,
    • was dies für die Gatekeeper-Funktion der Massenmedien bedeutet und
    • wie die neuen Einflussmöglichkeiten der Influencer und Blogger hinsichtlich des Zusammenhangs von Öffentlichkeit und Demokratie zu bewerten sind.

    Die Erarbeitung dieser Punkte kann in den Gruppen in Form von Platzdeckchen vorgenommen werden. Anschließend werden die Plakate mit den Platzdeckchen im Plenum verglichen und diskutiert.

    Optional kann den Schülerinnen und Schülern anschließend eine vertiefende Hausaufgabe aufgegeben werden: Im Unterricht haben sie gerade erfahren, wie Internet und soziale Medien in demokratischen Gesellschaften die Macht der Massenmedien einschränken und zu einer Vervielfältigung meinungsbildender Medienangebote führen. Diese Situation gilt es nun mit der Entwicklung in totalitären Staaten zu vergleichen: Welche Veränderungen haben hier Internet und soziale Medien hervorgebracht: Dienen in totalitären Staaten die sozialen Medien einer Öffnung und Vervielfältigung des meinungsbildenden Medienangebotes? Oder bieten digitale Medien diktatorischen Regimes nicht umgekehrt die Möglichkeit, das mediale Angebot zu kontrollieren und einzuschränken? Welche Rolle digitale Medien und das Internet in totalitären Staaten im Vergleich zu demokratischen Gesellschaften spielen, kann Gegenstandes eines Referates sein.